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1274. November 6. (?) (Czarnowanz.)

infra oct. omn. stor.

Propst M(artin) von Czarnowanz übergiebt mit Zustimmung seines Conventes fratrum et sororum seinen Schulzen Herden und Hermann das Stiftsgut Zelasno (Zelasna) zur Aussetzung nach deutschem Rechte, indem er denselben die 6te Hufe frei und den 3ten Pfennig vom Gerichte gewährt, unter der Verpflichtung, von den Zinshufen einen Vierdung und 3 Scheffel, nämlich 2 Korn und den 3ten de pulcra pisa abzuführen; de incultis vero mansis et aliis juribus (sic) damus 3 annos libertatis. Die beiden Schulzen erhalten eine freie Mühle an der Oder mit der Schenke im Dorfe, doch sollen sie zur Zeit einer Ueberschwemmung oder sonstiger Noth für das Stift malen. Item nobis deducent de quolibet manso 8 mensuras siliginis de Wroblino (angeblich Frauendorf) vel de Zuzela (Zuzella), sive de Zales (Salesche); et concedimus supradictis scultetis et villanis eorundem piscari cum hamis sive cum gulgustris (gurgustium Fischkasten vergl. Zeitschrift II. 295), desgleichen alle Jurisdiktionsrechte wie sie die andern zu deutschem Rechte ausgesetzten Städte haben. Ceterum contulimus mansum liberum in villa supra notata ecclesie S. Nicolai et etiam aves ad capiendas concedimus. Bei den letzten Worten konjicire ich statt eciam aves cc oves, und dann ein Zeitwort wie despascendas, das aves ad capiendas giebt gar keinen Sinn, wohl aher ward das Recht der Schaftrift für eine bestimmte Anzahl Schafe, meist 25 auf die Hufe, häufig den Schulzen ertheilt.

Z.: Bruder Vencesl. Prior, Mathias Custos, die Priester Fabian, Gerhard und Rodger, Gunth. Bürger von Oppeln, Arnold Vogt von Oppeln, Albertus de Ruspandovier cum fratribus, Dicollus de Oppol, Ulr. de Zachri, Symon de Oppol, Hermann, Theodoricus iobparius (!), Joh., Mich. de Zalesna.


Aus dem jetzt nicht mehr erhaltenen Orig. bei Böhme dipl. Beitr. II. 64 und darnach von Wattenbach im cod. dipl. Siles. I. 8 mit 2 Emendationen, welche allerdings in dem höchst verderbten Texte noch sehr Vieles dunkel lassen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.